Genomforschung für umweltverträglichen Pflanzenschutz
28.08.2015
Internationale Tagung „Evolutionary Genomics of Plant Pathogens“ an der Universität Kiel
Seit dem gestrigen Mittwoch, 26. August, bis Freitag, 28. August,
veranstaltet die Arbeitsgruppe „Environmental Genomics“ am Botanischen
Institut der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) unter der
Leitung von Professorin Eva Stukenbrock die internationale Tagung
„Evolutionary Genomics of Plant Pathogens“. Rund 50 Expertinnen und
Experten von etwa 20 internationalen Universitäten und
Forschungseinrichtungen kommen im Zentrum für Molekulare
Biowissenschaften (ZMB) zusammen, um den aktuellen Wissensstand in der
Genomik von Pflanzenpathogenen, also bezüglich der Gesamtheit der
Erbinformationen von Pflanzenschädlingen, zu diskutieren. Der Workshop
in Kiel ist Teil einer europaweiten Initiative, die die Reduzierung des
Pestizideinsatzes im Landbau durch die wissenschaftliche
Weiterentwicklung des umweltverträglichen Pflanzenschutzes zum Ziel hat.
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Unter dem Namen COST Sustain wird diese Initiative durch das Programm
der Europäischen Union zur Förderung von europaweiten
Forschungskooperationen COST (European Cooperation in Science and
Technology) finanziert. Inhaltliche Schwerpunkte der interdisziplinären
Tagung sind unter anderem die Fragen, welche Gene für die Schädlichkeit
von Pflanzenpathogenen verantwortlich sind, wie sich diese Schädlichkeit
unter starkem Selektionsdruck durchsetzt oder welche genetischen
Mechanismen für die schnelle Anpassung von Schädlingen an sich ändernde
Umweltbedingungen verantwortlich sind.
„In jüngster Zeit sind die Kenntnisse über das evolutionäre Wechselspiel
von Nutzpflanzen mit ihren Schädlingen immer umfassender geworden. Für
einen effektiven natürlichen Pflanzenschutz ist die Entschlüsselung der
genetischen Grundlagen dieser wechselseitigen Anpassungen von
elementarer Bedeutung. Ein wichtiges Werkzeug dafür sind immer größere
und besser zugängliche Datenmengen über das Genom von
Pflanzenschädlingen. Stück für Stück arbeitet unsere Forschung so auf
einen ernährungssichernden Ackerbau ohne großflächigen Pestizideinsatz
hin“, ordnet Professorin Stukenbrock, Mitglied des
Forschungsschwerpunkts „Kiel Life Science“ (KLS) an der Universität
Kiel, den Stellenwert der Tagung und des Forschungsgebietes ein.
Um dem Ziel eines nachhaltigeren Pflanzenschutzes näher zu kommen,
versuchen Forschende verschiedener Disziplinen die natürlichen
Resistenzen von Pflanzen gegenüber ihren Schädlingen zu nutzen.
Demgegenüber steht vor allem die Fähigkeit der Pflanzenpathogene, die
pflanzlichen Schutzmechanismen durch schnelle evolutionäre Anpassung zu
überwinden. Aktuelle Fortschritte in Genomsequenzierung und Genomanalyse
erlauben es der Wissenschaft, die Evolution der Pflanzenpathogene immer
besser zu verstehen und damit vielversprechende Ansätze für einen
umweltverträglichen Pflanzenschutz zu identifizieren.
Es stehen Fotos/Materialien zum Download bereit:
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► Hinweise zur Verwendung
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Einige der Köpfe hinter der COST Sustain-Tagung an der Uni Kiel: Dr.
Thomas Kroj, Projektkoordinator, Prof. Eva Stukenbrock und Michael
Habig, zuständig für die Organisation in Kiel, sowie Hauptredner Prof.
Sophien Kamoun vom Sainsbury Laboratory in Norwich, Großbritannien. Foto: Christian Urban, Universität Kiel Foto zum Herunterladen: |
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Prof. Eva Stukenbrock von der Universität Kiel begrüßt die internationalen Kolleginnen und Kollegen zur Tagung in Kiel. Foto: Christian Urban, Universität Kiel Foto zum Herunterladen: |
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Prof. Thomas Bataillon von der dänischen Universität Aarhus eröffnet mit
seinem Vortrag das wissenschaftliche Programm. Foto: Christian Urban,
Universität Kiel Foto zum Herunterladen: |
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Dr. Thomas Kroj vom INRA Montpellier koordiniert das COST
Sustain-Projekt zur Erforschung nachhaltiger Methoden im Pflanzenschutz.
Foto: Christian Urban, Universität Kiel Foto zum Herunterladen: |
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Rund 50 internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nehmen
an der „Evolutionary genomics of plant pathogens“-Tagung in Kiel teil.
Foto: Christian Urban, Universität Kiel Foto zum Herunterladen: |
Das Wichtigste in Kürze:
Was: Internationale Tagung „Evolutionary Genomics of Plant Pathogens“
Wann: Mittwoch, 26.08. bis Freitag, 28.08.2015
Wo: Zentrum für Molekulare Biowissenschaften (ZMB)
Am Botanischen Garten 11, 24118 Kiel
Kontakt:
Prof. Eva Stukenbrock
Arbeitsgruppe „Environmental Genomics“
Botanisches Institut, Universität Kiel
Tel.: 0431-880-6366
E-Mail: estukenbrock@bot.uni-kiel.de
Weitere Informationen:
Veranstaltungswebsite „Evolutionary Genomics of Plant Pathogens“:
http://www.cost-sustain.org/Events-and-meetings/Workshop-Evolutionary-genomics-of-plant-pathogens
Arbeitsgruppe „Environmental Genomics“:
https://www.envgenomics.botanik.uni-kiel.de/
Forschungsschwerpunkt „Kiel Life Science“ (KLS)
http://www.kls.uni-kiel.de
EU-Programm COST-Sustain:
http://www.cost-sustain.org/About-Sustain
Medienvertreterinnen und -vertreter, die über die internationale Tagung „Evolutionary Genomics of Plant Pathogens“ in Kiel berichten wollen, sind herzlich eingeladen. Die Veranstaltung findet im Rahmen des Forschungsschwerpunkts „Kiel Life Science“ (KLS) an der Christian-Albrechts-Universität Kiel statt, der Forschungen aus den Agrar- und Ernährungswissenschaften, den Naturwissenschaften und der Medizin vernetzt.
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
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Text / Redaktion: Christian Urban